Kritik am Umgang mit dem eigenwirtschaftlichen Ausbau bleibt bestehen
Die Gemeinde Wenden informiert aktuell auf ihrer Homepage über die Wiederaufnahme des geförderten Glasfaserausbaus – eine gute Nachricht für rund 180 betroffene Haushalte. Gleichzeitig bleibt der eigenwirtschaftliche Ausbau in der Warteschleife: Die Deutsche Glasfaser hat nach wie vor keinen Generalunternehmer beauftragt – betroffen sind hier etwa 7.500 Adressen in Wenden.
Als UWG Wenden begrüßen wir grundsätzlich jede Verbesserung der digitalen Infrastruktur. Ein schneller, zuverlässiger Internetzugang ist heute ein zentraler Standortfaktor – für Familien, für Unternehmen, für die Verwaltung selbst.
Doch wir haben von Anfang an mit kritischem Blick auf den eigenwirtschaftlichen Ausbau durch die Deutsche Glasfaser geschaut – und sehen uns durch die aktuelle Entwicklung leider bestätigt.
📌 Unsere Kritikpunkte im Überblick:
🔹 Marktwirtschaft ja – aber ohne staatliche Schützenhilfe für Privatunternehmen
Eine Kommunalverwaltung sollte die Rahmenbedingungen für gute Infrastruktur schaffen – nicht aber aktiv Werbung für privatwirtschaftliche Anbieter machen oder Erwartungen wecken, die sie selbst nicht erfüllen kann. Genau das ist in der Vergangenheit geschehen: Mit Informationsveranstaltungen, öffentlichen Stellungnahmen und umfangreicher Begleitung wurde der Eindruck vermittelt, die Gemeinde selbst stehe hinter dem Angebot der Deutschen Glasfaser.
🔹 Private Versprechen – öffentliche Enttäuschung
Die derzeitige Verzögerung beim eigenwirtschaftlichen Ausbau zeigt deutlich, worauf wir schon früh hingewiesen haben: Private Anbieter bauen nur dort aus, wo es sich wirtschaftlich lohnt – und wenn Probleme auftreten, steht die Kommune machtlos daneben. Die Folge: Warten, Unsicherheit und Frust bei vielen Bürgerinnen und Bürgern.
🔹 Öffentliche Förderung gezielt und nachvollziehbar einsetzen
Der geförderte Ausbau richtet sich – zurecht – an Gebiete, die auf dem freien Markt nicht versorgt würden. Diese Förderung muss klar, transparent und unabhängig von privatwirtschaftlichen Interessen erfolgen. Hier sehen wir die Verwaltung in der Pflicht, sich konsequent auf die Interessen der Bürgerinnen und Bürger zu konzentrieren – nicht auf die Kommunikationsstrategien eines Unternehmens.
💬 Unser Fazit:
Der aktuelle Stillstand beim eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau ist kein Einzelfall, sondern Symptom eines größeren Problems: Wenn Kommunen in Erwartung vermeintlicher Digitalisierungssprünge zu nahe an privatwirtschaftliche Projekte heranrücken, verlieren sie ihre neutrale Rolle – und am Ende sind es die Bürgerinnen und Bürger, die mit unerfüllten Versprechen zurückbleiben.
UWG Wenden
Unabhängig. Sachlich. Für die Menschen vor Ort.